SWR Tele-Akademie: Dr. Thomas Leif, Beraten und verkauft. Der große Bluff der Unternehmensberater

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Der Mythos der Berater zieht seine Energie und Strahlkraft aus einem Modernitäts- und Professionalitätsversprechen, lebt von einem elitären Habitus und der Illusion einer schier grenzenlosen Kompetenz auf allen Fachgebieten. Überprüfbar sind die Expertisen und Studien nur selten. Denn wenn es um die „harten Fakten“ geht, geben sich die Protagonisten der Branche immer ganz kleinlaut.

Auf die Frage, warum McKinsey dem florierenden Badarmaturenhersteller Grohe trotz einer zwanzigprozentigen Rendite die Produktionsverlagerung nach China empfohlen habe, antwortete Jürgen Kluge, der Deutschland-Chef von McKinsey, lediglich: „Wir reden grundsätzlich nicht über unsere Klientenarbeit.“

Mit dieser Methode – weitschweifig und unpräzise in der Postulierung allgemeiner Wirtschaftsbotschaften und gleichzeitig abweisend und verschlossen bei konkreten Nachfragen – sind Berater geniale Blender. Sie treffen auf überforderte Entscheider und einsame Manager in Konzernzentralen und Ministerbüros, die von dem sorgfältig inszenierten Glanz der Berater-Branche und dem Kompetenz-Mythos profitieren möchten.
(Dr. Thomas Leif)

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6 Gedanken zu “SWR Tele-Akademie: Dr. Thomas Leif, Beraten und verkauft. Der große Bluff der Unternehmensberater

  1. hallo,

    bin leider einer von den leidgeprüften mitarbeitern von unternehmen die von solchen beratern besucht werden und denn einzigen kommentar nachdem ich alle informationen abgelieftert habe war das wir zu viele mitarbeiter haben

  2. @gerhard hametner,

    Sie haben unser aufrichtiges Mitgefühl. Machen Sie sich aber keine persönlichen Vorwürfe, denn es scheint doch so:

    Vom Vorgesetzten dazu bestimmt, mit den neuen „Beratern“ aufrichtig zu kooperieren (sonst beschweren die sich ja) m ü s s e n Sie geradezu an der eigenen Ersetzbarkeit und u.U. Entlassung mitwirken !!!.

    Und scheinbar ist niemand am Desaster schuldig, wenn er nur s e i n e Arbeit macht. (Daher: Fachidioten überall bevorzugt ! Die fragen nicht selbstständig nach) Die externen „Berater“ haben ihre Chefs und deren Effizienzvorgaben, Ihre Vorgesetzen ebenso !

    Der Fehler liegt darin, dass heute normale (Industrie-) Unternehmen nur monetaristisch (finanzoptimiert) geführt werden können, weil sie in bezug auf ein ominöses „Ranking“ mit reinen Finanzfirmen konkurrieren müssen und kaum die – oft mindestens 25% – Rendite versprechen können, die entwaigen Geldgebern dort geboten werden. Eine unregulierte, überwuchernde Finanzwirtschaft gräbt der Realwirtschaft langfristig die Lebensgrundlagen ab. 99% der täglichen Geld-Transaktionen global dienen nicht der Finanzierung von Gütern oder Dienstleistungen sondern sind reine Geldverschiebungen zur Spekulationszwecken.

    Wahrscheinlich kann nur eine weltweite Reform des Finanz- und Währungssystems (eine Art „Neues Bretton Woods“ wie nach Ende des 2. Weltkriegs) wieder vernünftige Regeln des Wirtschaftens im Sinne der „Sozialen Marktwirtschaft“ der 50er und 60er Jahre in Deutschland durchsetzen.

    MfG

    Die Redaktion

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