Offenbach-Post 30.11.10: USA, Europa, Deutschland, Finanzkrise: Aktienkurse in D-Mark

Standard

Link

‚…

Zweite Welle der Finanzkrise droht

Die Reaktionen belegen eindrucksvoll, dass der europäische Gedanke keineswegs so gefestigt ist, wie es Sonntagsredner immer glauben machen wollen. Und weil der Euro die Einheit erzwingen sollte, die politisch so schwer herzustellen ist, rüttelt die Krise auch am Gebäude der Europäischen Union.

Dass die Währungsgemeinschaft schon an ihrem systemischen Ende angelangt ist, wenn zwei Mitglieder dahinsiechen, ist eher unwahrscheinlich. Jetzt aber droht die zweite Welle der Finanzkrise, für die der bisher gespannte Rettungsschirm nicht auszureichen scheint. Bundesbankpräsident Axel Weber bringt eine Aufstockung der bisher bereitgestellten 750 Milliarden Euro in die Debatte ein, die sich daraufhin verselbständigt und in Sphären von bis zu 1,5 Billionen Euro schießt. Wer soll das bezahlen, zumal sich die bisher noch nicht in Haftung genommenen Finanzakrobaten schon das Gehirn zermartern, wie sie sich ein möglichst großes Stück vom größeren Kuchen abschneiden können?

Beim größten politischen und ökonomischen Projekt der Geschichte waren schon immer alle Teilnehmer auf ihren Vorteil bedacht. Es fußte in allen seinen Phasen bisher auf dem Kalkül, im Endeffekt einen Nutzen aus dem Zusammenschluss ziehen zu können. Das sollte der Euro gewährleisten, eine Gemeinschaftswährung im gemeinsamen Wirtschaftsraum bei Beibehaltung nationaler Souveränitäten. Das europäische Projekt ist aufs Geld fokussiert. Dieser Geburtsfehler wird jetzt vielleicht gewaltsam korrigiert. Es fragt sich nur, ob der Euro das überlebt…

…‘

Zur Kenntnisnahme und intensiver Prüfung.
Wir können die Argumente selber nicht vollständig beurteilen. Bilden Sie sich bitte selbst Ihre Meinung, Ihr Urteil ! “Drum prüfe …”

(Markierungen in Fett- bzw. Kursivschrift – wie immer – durch die Redaktion)
(Anm. der Redaktion)

swa

 

Hinterlasse einen Kommentar